Besuch der Fa. l. Bohle
Im Rahmen der Industriegespräche fand dieses Gespräch statt, um einerseits Michael Topmöller als unseren Bürgermeisterkandidaten vorzustellen, um aber auch andererseits in einem offenen Gespräch herauszufinden, wie die örtlichen Industrieunternehmen / Arbeitgeber den Standort Ennigerloh beurteilen.
Die Corona-Krise hat in allen Bereichen der Wirtschaft unterschiedliche Auswir-kungen, so ist aber derzeit bei L.B. Bohle der Auftragsbestand und die Auslastung noch auf einem guten Niveau.
Erst für das kommende Jahr sieht man Probleme aufkommen, da in vielen Berei-chen, insbesondere bei dem hohen Exportvolumen, weltweit ein großer Investitions-stau besteht.
Aber selbstverständlich hat die Industrie auch Wünsche an die Kommunalpolitik. Ganz wichtig ist es hier, dass die Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass ausreichend Industrieflächen bereitgestellt werden, damit bestehende Unternehmen weiter expandieren können, dass aber auch neue Unternehmen gewonnen werden, die sich in Ennigerloh niederlassen.
Nicht nur auf das eigene Unternehmen bezogen, sondern insgesamt stellt sich für Lorenz Bohle einfach die Frage: Wo gibt es noch Industrieflächen?
Einen weiteren neuen Standort musste man vor Jahren bereits nach Sassenberg aussiedeln, das hätte man selbstverständlich gern in Ennigerloh gemacht.
Den Erfolg des Unternehmens und die Rentabilität können die Firmen nur selbst beeinflussen, aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen und hier sei in Ennigerloh in den letzten Jahren definitiv zu wenig geschehen.
Mit der Bindung von Industrie und Gewerbe am Standort werden auch Synergien erreicht. Jedes kompetente Unternehmen habe Zulieferer, zuarbeitende Gewerbetreibende, die ebenfalls über diese Schiene Interesse an dem Standort Ennigerloh entwickeln könnten.
Michael Topmöller hat deutlich gemacht, dass insbesondere diese Aufgabe der Wirtschaftsförderung in seinem Wahlprogramm als Bürgermeisterkandidat einen vorrangigen Stellenwert einnimmt. Der CDU ist bewusst, dass nur über eine erfolgreiche Wirtschaftsförderung der Standort Ennigerloh vorangebracht werden kann, dass nur über eine florierende Wirtschaft vor Ort auch Familien in Ennigerloh gehalten und neue Familien gewonnen werden können, sich hier anzusiedeln.
Mit dem neuen Standort am Nordring, der vor einigen Jahren aufgebaut wurde, sei man nun in Ennigerloh gut aufgestellt, aber L.B. Bohle möchte in Ennigerloh weitere Akzente setzen.
Auf einem weiteren Grundstück am Nordring möchte man zusammen mit der Fa. Rottendorf in Kooperation ein Technologiezentrum errichten. Diesbezüglich stehe man aber bereits direkt mit dem Wirtschaftsministerium in Düsseldorf in Verbindung, um die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, Fördermittel bewilligt zu bekommen, etc.. Die Unterstützung seitens der Stadtverwaltung in Ennigerloh sei nicht ausreichend.
Daniel Hagemeier hat hier in seiner Funktion als M.d.L. bei Bedarf seine Unter-stützung angeboten.
Sehr positiv wurde bewertet, dass der neue Ostring nun realisiert wird und somit der Bereich der nördlichen Umgehung eine bessere Verkehrsanbindung langfristig erhalten werde.
Auch hier wurde noch einmal betont, dass dieses Ziel nur erfolgreich sein könne, wenn entlang der neuen Trasse dann auch neue Industrieflächen ausgewiesen werden, und wenn der Ostring mit dem Ziel einer zügigen Verkehrsanbindung an die A 2 in Oelde dann auch eine optimierte Verbindungsstraße zwischen dem Ostring und dem Kreisel in Ahmenhorst erhält.
So hätte man hier bereits früher mit den Anwohnern / Landwirten sprechen müssen, um die Intention bezüglich neuer Gewerbeflächen zu avisieren; das könne man nicht erst angehen, wenn der Ostring gebaut sei. Wirtschaftsförderung müsse eben auch in der Stadtverwaltung Chefsache sein. Wenn das in Ennigerloh nicht so sei, zeuge das davon, wie sehr man dieses Thema über Jahre von höchster Stelle unterbewertet habe.
All das sei Bürgermeisterarbeit mit höchster Priorität, denn mit Industrie und Gewerbe werden auch Arbeitskräfte nach Ennigerloh geholt, um hier tätig zu sein, aber auch, um hier zu wohnen und zu leben.
Das Agieren des jetzigen Bürgermeisters in Ennigerloh wird von Lorenz Bohle sehr kritisch, ja negativ beurteilt.
Es fehlen die entscheidenden Aktionen, um im Sinne des zuvor Beschriebenen die Stadt nach vorn zu bringen.
So sei es auch nicht redlich, die Finanzsituation der Stadt in einem derart positiven Bild darzustellen. Die Bürgerinnen und Bürger müssten deutlicher darüber informiert werden, dass es nicht reicht, bei der derzeitigen allgemeinen Situation noch von einem positiven Haushaltsüberschuss zu reden, während verschleiert wird, dass diese Situation nur über eine weiterhin notwendige Kreditaufnahme möglich sei. Und diese hohe Kreditaufnahme habe schließlich auch dazu geführt, dass Ennigerloh schon seit Jahren eine extrem hohe Pro-Kopf-Verschuldung aufweise, die höchste aller Kommunen im Kreis Warendorf.
Die Vertreter der CDU Ennigerloh haben erklärt, dass man bereits im Oktober letzten Jahres hier in der Presse deutlich Position bezogen habe, was aus der Öffentlichkeit seinerzeit sehr begrüßt wurde.
Auch unter dem Aspekt der Finanzsituation wurde die Wichtigkeit der Wirtschafts-förderung erneut betont, denn nur mit einer gesunden, wachsenden Wirtschaft wird das Steueraufkommen der Stadt sich verbessern können, sei es bei der Gewerbe-steuer, bei der Einkommensteuer, etc..
Michael Topmöller hat weitere Schwerpunkte aus dem Wahlprogramm der CDU erläutert. Das alles wurde wohlwollend von Lorenz Bohle zur Kenntnis genommen mit der Ermunterung, diese Dinge doch unbedingt auch zeitnah intensiver öffentlich zu präsentieren.
Das Gespräch fand in harmonischer Runde statt und zum Schluss äußerte Lorenz Bohle seine Befürwortung und seine guten Wünsche an Michael Topmöller für einen Erfolg bei der bevorstehenden Wahl – als Bürgermeisterkandidat.