CDU-Idee zur Wirtschaftsförderung
Ennigerloh (gog). Um im immer härter werdenden Wettbewerb um Betriebsansiedlungen bestehen zu können, soll die Stadt Ennigerloh Investoren Gewerbeflächen zum Null-Tarif anbieten. Das geht aus einem Antrag der CDU-Ratsfraktion an Bürgermeister Berthold Lülf hervor. Diese spezielle Idee der Wirtschaftsförderung soll nach dem Willen der Christdemokraten an die Gewerbesteuerzahlungen der Firmen gekoppelt werden.
Um gegenüber Nachbarstädten wie Oelde mit direktem Autobahnanschluss für investitionswillige Unternehmen interessant zu bleiben, müsse sich Ennigerloh etwas einfallen lassen, sagt der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Stadtrat, Guido Gutsche. Ein attraktiver Quadratmeterpreis für Gewerbeflächen sei ein „ausgezeichnetes Instrument“.
Zurzeit würden Gewerbeflächen in Ennigerloh öffentlich für 25 Euro pro Quadratmeter angepriesen, erläutert Ratsherr Sebastian Michelswirth (CDU). Durch geeignete wirtschaftspolitische Maßnahmen könne dieser Quadratmeterpreis „auf bis zu Null Euro“ heruntergefahren werden. Das Modell der Christdemokraten sehe vor, die Kosten der Firma für den Grundstückserwerb über mehrere Jahre hinweg mit den Gewerbesteuern, die das Unternehmen in die Ennigerloher Stadtkasse zahlt, zu verrechnen. Im günstigsten Fall kämen potenzielle Investoren in Ennigerloh so an ein Areal für Null Euro, führt Michelswerth weiter aus. Das Konzept müsse freilich auch Betrieben, die bereits in Ennigerloh ansässig seien und sich erweitern wollten, zugutekommen.
Wenn „dieses mutige, erfolgsorientierte Fördermodell in Ennigerloh“ greife, dann würden Wirtschafts- und Kaufkraft sowie langfristig die Einnahmen aus der Gewerbesteuer deutlich steigen, meint die christdemokratische Bürgervertretung in dem Antragsschreiben an das Stadtoberhaupt. Mit ihrem Konzept möchte die CDU kurzfristig, möglichst schon vor der im Juni anstehenden Ennigerloher Gewerbeschau, punkten.
Durch diese eigenwillige Wirtschaftsförderungsformel, die kein finanzielles Risiko für Ennigerloh bedeute, wollen Gutsche und Michelswirth die Stadtentwicklung wieder in Fahrt bringen. Die Formel helfe hoffentlich, „den seit ein paar Jahren anhaltenden Trend der schrumpfenden Bevölkerungszahlen zu verlangsamen oder gar zu stoppen“, erklären die beiden Kommunalpolitiker.