Rat steht hinter Plänen zur Gesamtschule
Ennigerloh (hoi). Der Rat der Stadt Ennigerloh hat beschlossen, den vom Ausschuss für Soziales, Kultur, Sport und Schulen aufgezeigten Weg zur Gründung einer Gesamtschule fortzuführen.
Mit 26 Ja-Stimmen und 5 Enthaltungen fiel das Abstimmungsergebnis am Montagabend im Ennigerloher Ratssaal eindeutig aus. Vorangegangen war allerdings eine heftige Diskussion, in der die CDU nochmals das Thema Verbundschule ins Spiel gebracht hatte. CDU-Ratsmitglied Georg Aufderheide bemängelte, dass auf einem Fragebogen, den die Ennigerloher Eltern ausfüllen sollen, deren Kind derzeit das dritte oder vierte Schuljahr besucht, die Verbundschule als mögliche Schulform fehle. Günter Hans, Leiter des Schulverwaltungsamtes der Stadt Ennigerloh, erläuterte, die Verbundschule sei ein Zusammenschluss zweier Schulformen und stelle kein Zusatzangebot dar. Deshalb sei sie nicht extra aufgeführt worden.
Bürgermeister Berthold Lülf machte deutlich, dass der Schulausschuss in seiner vergangenen Sitzung die Gesamtschule eindeutig favorisiert habe. Auch Jürgen Wagner (SPD) sagte: „Ich dachte, wir informieren über die Gesamtschule und nicht über alles Mögliche.“
Am kommenden Montag, 30. Mai, wird es ab 19.30 Uhr unter dem Motto „Ennigerloh macht Schule“ in der Olympiahalle in Ennigerloh eine Informationsveranstaltung der Stadt zur Schulform „Gesamtschule“ geben. Einig waren sich die Fraktionen, dass die Eltern an der Frage nach der Schulentwicklung in Ennigerloh auf jeden Fall zu beteiligen seien.
Bürgermeister Lülf appellierte an die Ratsmitglieder, in der Schulfrage Einigkeit zu demonstrieren. „Wenn wir keine Geschlossenheit vermitteln, wie wollen wir dann von den Eltern Geschlossenheit erwarten?“ Es sei eine einmalige Chance, die Kinder der Stadt und der Nachbargemeinden bis zum Abitur zu führen. Ein Raumkonzept habe Günter Hans bereits entwickelt.
Ingrid Halene (CDU) wandte ein, dass vielen Eltern bisher nicht klar sei, dass es sich bei der Gesamtschule um ein Ganztagsangebot handele. Auch darüber werde die Veranstaltung am Montag informieren, sagte Lülf. Günter Hans machte deutlich, dass es für die 150 Mädchen und Jungen, die derzeit in der offenen Ganztags-Grundschule betreut werden, ein weiterführendes Angebot geben müsse. „Bisher bietet dies nur die Hauptschule an“, machte er deutlich, dass hier in naher Zukunft ohnehin neue Wege beschritten werden müssten.